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Instandsetzung und Modernisierung der klassizistischen Kalktorhäuser, Kalkstraße 21 und 22 in Zeitz

Bauherr
Stadt Zeitz

Planungsleistung
alle Leistungsphasen nach HOAI

Zeitraum
1995 – 1997

Die Gebäude Kalkstraße 21 und 22 markieren als sogenannte Kalktorhäuser den Ort, an dem im Mittelalter das zur Stadtmauer gehörende Kalktor den Weg aus Richtung Altenburg zur Stadt Zeitz öffnete. Der Name „Kalk-“ nimmt Bezug auf die ehemals vor diesem Tore außerhalb der Stadt stehende Richtstätte, den Galgen.

Das historische Kalktor wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen. 1842 wurden die beiden, klassizistischen Zollhäuser nach dem Entwurf von Bauinspektor Schmid errichtet. Beide Häuser bilden eine bauliche Einheit. Sie markierten die Zollgrenze zwischen Preußen und Thüringen. Zwischen beiden Häusern befand sich ein eisernes Tor, das an wuchtigen Sandsteinsäulen angeschlagen war.

Die Häuser stehen im Bereich des aufgefüllten Wallgrabens der alten Stadtbefestigung. Sie sind als eingeschossige Massivbauten mit flachen Satteldächern ausgeführt. Die Fassaden werden gegliedert durch Fenster- und Türöffnungen, Eckpfeiler, Gebälk und Giebelfeld. Die eingerahmten Wandflächen sind durch eine Putz- Quaderung gestaltet. Beide Häuser besitzen identische Grundrisse. Über einen zentralen Flur werden 4 Zimmer erschlossen.

Der 1995 vorgefundene bauliche Zustand erforderte dringenden Sanierungsbedarf. Wegen desolater Dachentwässerungen waren starke Bauschäden entstanden. Die Dachkonstruktion zeigte Befall von holzzerstörenden Insekten. Ausbauteile und Installationen waren völlig verschlissen. Um die Gebäude mit ihrem Denkmalwert und als städtebauliche Dominante zu erhalten, beschloss die Stadt Zeitz, eine grundlegende Instandsetzung und Modernisierung durchzuführen.

Die Gebäudegrundrisse blieben unverändert. Durch Einbau einer Trennwand wurde eine Toilette geschaffen. Damit ist jedes Gebäude separat für Bürozwecke nutzbar.

Alle Bauteile wurden instandgesetzt. Die Fenster wurden als Kreuzstockfenster in Verbundkonstruktion neu angefertigt. Die fehlenden Innentüren wurden als Rahmen- Füllungstüren nachgebaut. Die Farbgestaltung der Gebäude wurde nach einer restauratorischen Befunduntersuchung vorgenommen.

Die Häuser erhielten Dacheindeckungen aus Zinkblech in Stehfalzdeckung mit liegenden Dachrinnen.

Die Hofbereiche wurden von Anbauten und Schuppen befreit, neu gepflastert und begrünt.