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Instandsetzung und Modernisierung des Wohn- und Geschäftshaus Neumarkt 25, 06712 Zeitz,
Umbau zur Arztpraxis

Bauherr
privat

Planungsleistung
Entwurfsplanung bis Ausführungsplanung

Zeitraum
Planung 2008 – 2011 
Bau 2011 – 2014

Bei dem Gebäude Neumarkt handelt sich um einen giebelständigen drei-geschossigen Putzbau mit Satteldach. Dieser stellt ein baugeschichtlich wertvolles Bürgerhaus des 16. Jahrhunderts dar. Unter dem Gebäude befinden sich großräumige unterirdische Gang- oder Kelleranlagen.

Im Erdgeschoss sind Wandnischen auf volutengeschmückten Konsolsteinen vorhanden. Diese stellen noch die originale bauzeitliche Konstruktion der Massivwände dar. Im ersten Obergeschoss befindet sich eine wertvolle Bohlendecke auf reich profilierten Unterzügen mit Schiffskehlen und Taustäben.

Nach 1883 wurde die Fassade komplett erneuert im Stil der deutschen Neorenaissance mit geschweiftem Zwerchgiebel, bekrönt durch Obelisken. Neben dem Zwerchgiebel errichtete man Steilmansarden mit Flachdächern, wobei man den alten liegenden Dachstuhl überbaute.

Das Gebäude befand sich in einem sehr baufälligen Zustand aufgrund von Verschleiß, Brandschäden und Einregnungen. Der Bauherr hat das Grundstück erworben, um sich hier als Arzt niederzulassen. Für die Nutzung als Arztpraxis wurden die Räume im Erd- und ersten Obergeschoss hergerichtet.

Das historische Gebäude wurde unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Belange instandgesetzt. Dabei musste jedoch die Grundrisslösung grundlegend neu geordnet werden. Die historische Raumdisposition der repräsentativen Räume mit den Bohlendecken an der Südseite im ersten Obergeschoss blieb erhalten.

Das hofseitige Hintergebäude wurde unter Berücksichtigung der angestrebten Gebäudenutzung erneuert. Geschuldet war dies der neuen Nutzung mit Erschließungsflur, zwei Behandlungszimmern und EKG- Raum. Es wurden großzügige Räume mit ausreichenden Raumhöhen und großen Glasflächen benötigt. Das Hintergebäude erhielt auf einer Gebäudetiefe von 13,50 m seinen Abschluss mit einer geneigten Glasfassade. Diese gewährt von innen den Blick über das Elstertal in die Leipziger Tieflandsebene.

Auf Wunsch des Bauherrn wurde der Anbau als optisch schwebende Konstruktion auf Stahlbetonwangen errichtet, die unter den Fassaden um 1,50 m zurück springen. Auf dem Anbau wurde ein großzügiges Terrassendach angelegt.