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Instandsetzung der Stadtmauern im Bereich der Freiheit und am Wochenbett in Zeitz

Bauherr
Stadt Zeitz

Planungsleistung
alle Leistungsphasen nach HOAI

Zeitraum
1998 – 2000

Der mittelalterliche Stadtkern von Zeitz wurde zum Schutz durch eine Stadtmauer eingefasst. Diese Stadtbefestigung ist ursprünglich aus Holzpalisaden errichtet worden. Im 15. Jahrhundert erfolgte jedoch der Bau von Stadtmauern aus Sandstein, in der sich in regelmäßigen Abständen Stadttore und Wehrtürme befanden. Die Stadttore wurden sämtlich bis zum 19. Jahrhundert abgebrochen, von den Wehrtürmen haben sich jedoch etliche erhalten, indem sie zu Wohnzwecken aus- und umgebaut wurden.

Im Bereich der Freiheit und des Wochenbettes haben sich bis heute Teile der historischen Befestigungsanlagen erhalten, die nun unter Denkmalschutz stehen. (Die Straßenbezeichnung „Wochenbett“ bedeutet Wacken- also Wackersteinpflasterung).

Auf der Landseite lag vor den Mauern ein mehr oder weniger künstlich angelegter Wallgraben. Im unteren Teil der Stadtmauer sind Schießkammern mit ca. 2 m Breite angeordnet. Die Kammern münden in eine schmale Öffnung zur Landseite. Am Fuß dieser Öffnungen befindet sich ein schräg nach unten verlaufender Schießkanal.

Über den Bögen der Schießkammern befindet sich ein Laufgang. Die hier zur Stadtseite weisenden Kragsteine trugen einen hölzernen Wehrgang. Die Brüstungsmauer des Wehrganges ist durch einfache Nischen und Zinnen aufgegliedert. In Teilbereichen der Freiheit ist die Mauer bis zur originalen Mauerhöhe vorhanden.

Die Baukonstruktion besteht aus hammerrechtem Schichtenmauerwerk in zweihäuptiger Bauweise. Das Steinmaterial ist Sandstein und zeigt eine hohe Verarbeitungsqualität. Die Steine sind in Kalkmörtel versetzt. Der Mauerkern besteht aus einem Mörtel- und Bruchsteingemisch. Im ursprünglichen Zustand waren die Mauern verputzt.

Die Instandsetzungsarbeiten dienten dem Ziel, den Erhalt der Bauwerke als Abgrenzungs- und Stützmauern zu gewährleisten und ihre historische Aussage und stadtbildprägende Wirkung zu erhalten. Es wurden Fundamentverbesserungen und Drainagearbeiten vorgenommen. Die ruinösen Mauerkronen wurden handwerklich ausrepariert und in Teilbereichen begrünt. Die Wandflächen wurden manuell bzw. im Trockenspritzverfahren steinsichtig ausgefugt. In Teilbereichen wurde eine Mauerkronenbegrünung angelegt.