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Umbau und Sanierung der Klinkerhallen zur Trainings- und Wettkampfstätte, Badstubenvorstadt 12, 13 Zeitz
Bauherr
Stadt Zeitz
Planungsleistung
Vorbereitung der Vergabe bis Bauüberwachung
Zeitraum
2001 – 2005
Mit dem Umbau der Klinkerhallen als ein Projekt der Landesgartenschau Zeitz 2004 wurde eine innerstädtische Industriebrache wiederbelebt. Die ständige Erweiterung der Stoffdruckereimanufaktur der Gesellschaft Scheube und Brehme (ehemals Albrecht´sche Manufaktur) führte 1922 zum Neubau eines Druckereigebäudes (Klinkerhalle 1) und 1937 zum Neubau eines Tempereigebäudes (Klinkerhalle 2). Ab 1972 wurde der Betrieb als VEB Wäscheunion mit der Produktion von Bettwäsche weitergeführt. 1990 wurde der Betrieb eingestellt.
Im Jahr 2000 kaufte die Stadt Zeitz das Gelände der „Wäscheunion“ an. Ab 2001 wurden die nicht benötigten Gebäude abgebrochen und die sonstigen Flächen entsiegelt.
Die zwei Klinkerhallen blieben stehen. Das Planungskonzept sah die Einrichtung eines Sportzentrums vor. Für diesen Zweck wurde der Komplex der Klinkerhallen durch einen Funktionsanbau nach Norden (Technik, Trainer- und Geräteräume, Duschen, Umkleiden, Fitnessraum) und durch einen verglasten Verbindungsbau zwischen den Hallen (Eingangsbereich, Schulungsraum) erweitert. Wegen des schlechten Baugrundes war für die Anbauten eine aufwendige Tiefengründung durch 51 Brunnenfundamente notwendig. Durch Abteufen von Baugruben auf 3,50 m Tiefe wurden der tragfähige Kieshorizont freigelegt und die Einzelfundamente betoniert. Darüber liegen Stahlbetonbalken, welche die Bauwerkslasten abtragen. Diese Arbeiten wurden bis Ende 2002 fertig gestellt.
Im Laufe der Jahre waren an den bestehenden Klinkerfassaden der Hallen zahlreiche Risse entstanden, die saniert werden mussten. Weiterhin musste das desolate Klinkermauerwerk im Bereich der Traufen und Staffelgiebel repariert werden. Als Ergänzungsmaterial wurden dem Bestand entsprechende Kohlebrandziegel verwendet. Die Patina der Jahre blieb an den alten Hallenwänden sichtbar, indem diese behutsam gereinigt wurden.
Die Dacheindeckung der Hallen und die Holzsprossenfenster mussten vollständig erneuert werden. Bis Ende 2003 wurden die Hallen mit einem Rohbetonboden fertiggestellt. 2004 fanden darin die Blumenschauen der Landesgartenschau Zeitz 2004 statt.
2005 wurden dann in den Hallen die Sportböden für die endgültige Nutzung eingebaut. Der Gebäudekomplex hat eine Gesamtnutzfläche von 1.300 m² und wird jetzt durch einen Betreiberverein bewirtschaftet. Hauptnutzer sind der Deutsche Ju-Jutsu-Verband und die Kampfsportgemeinschaft Jodan Kamae Zeitz. Neben dem Sportbetrieb finden in den Hallen auch diverse kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Unternehmermessen statt.